VANISHING – THE KILLING ROOM (Denis Dercourt – 2021)
Darsteller: Yoo Yeon-seok, Olga Kurylenko, Ye Ji-won, Choi Moo-sung
Dass eine französische-asiatische – in diesem Falle Hong Kong – Produktion sehr gut funktionieren kann, stellte Johnnie To mit Vengeance – Mörder unter sich und Hauptdarsteller Johnny Hallyday unter Beweis und leider kommt der französische Regisseur Denis Dercourt mit seinem komplett zerfaserten wie überladenen Vanishing – The Killing Room nicht mal im Ansatz da heran und muss sich selbst durchschnittlichen Genre-Produktionen aus Südkorea geschlagen geben. Olga Kurylenko gibt sich Mühe, die südkoreanischen Darsteller und Darstellerinnen ebenfalls, aber scheitern alle am wie erwähnt komplett überladenen Drehbuch das von Dercourt in einen 90 Minuten langen Film gepresst wurde und dessen Hauptfiguren komplett seelenlos sind. Es werden immer wieder neue Figuren eingeführt, Handlungsnebenplätze aufgemacht und so eine im Grunde sehr simple Geschichte rund um Organhandel in Seoul zu einem zähen Monstrum aufgebläht. Dabei wiegt es fast noch schlimmer, dass Dercourt immer wieder zu billigen Tricks greift um den Zuschauer emotional abzuholen, diese wirken aber so plump dass sie komplett in Ärgernis verpuffen. Einzig die Aufnahmen von Seoul, die letzten 10 Minuten in denen endlich mal etwas Spannung aufkommt sowie der Score von Jérôme Lemonnier retten den Film vor einer vollständigen Enttäuschung und vielleicht sollte man besser zum Roman von Peter May greifen, dessen Handlung eigentlich in China spielt, statt einer französischen eine us-amerikanischen Pathologin als Protagonistin hat und der Abschluss einer Trilogie ist. Der Anfang einer Trilogie wird Vanishing – The Killing Room aber bestimmt nicht.