LORO – DIE VERFÜHRTEN (Paolo Sorrentino – 2018)
Darsteller: Toni Servillo, Elena Sofia Ricci, Riccardo Scamarcio, Kasia Smutniak
Mit Il Divo – Der Göttliche warf Paolo Sorrentino einen großartigen Blick auf den ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Giulio Andreotti der von Toni Servillo gespielt wurde und dieser verkörpert auch in Loro – Die Verführten die Hauptfigur: Silvio Berlusconi – und daneben noch den Finanzunternehmer Ennio Doris. An Servillo liegt es am Ende auch nicht dass sich Sorrentino in den ausufernden 157 Minuten immer wieder erzählerisch ordentlich verzettelt, keinen roten erzählerischen Faden zustande bringt und Riccardo Scamarcio als leicht skrupelloser Party-Unternehmer Sergio Morra die mit Abstand interessante Figur ist, aber auch immer wieder aus der Handlung verschwindet. Die Szenen in denen die Dekadenz gezeigt wird gelingt Sorrentino wie nicht anders zu erwarten prächtig, aber immer wieder fragt man sich auch ob das jetzt alles Satire oder doch ein ernsthafter Blick auf die Person Berlusconi sein soll und dass der Regisseur selber nicht die Antwort wusste und deswegen immer mehr Szenen drehte. Tolle Darsteller mit Servillo und Scamarcio, berauschende Partybilder, aber auch ein zähes Stück und am Ende viel zu lang und zu uninteressant.