WEST SIDE STORY (Steven Spielberg – 2021)
Darsteller: Ansel Elgort, Rachel Zegler, Rita Moreno, Ariana DeBose
Selbst mit einem Steven Spielberg auf dem Regiestuhl denkt man sich im ersten Augenblick, ob man wirklich ein Remake von West Side Story braucht, der auch nach 60 Jahren noch auf allen Ebenen stark funktioniert und den Zuschauer in seinen Bann ziehen kann. Aber zusammen mit Kameramann Janusz Kamiński und den vollständig übernommenen bekannten Songs und der Musik aus der Feder der nicht weniger großen Leonard Bernstein und Stephen Sondheim gelingt Spielberg das Kunststück aus seiner Version nicht bloß ein Remake zu machen, sondern auch eine Verbeugung vor der Arbeit von Robert Wise und Jerome Robbins und in der Upper West Side des Jahres 1958 ein Kommentar auf die Gesellschaft in den USA der letzten Jahre zu erschaffen wo Menschen noch immer um ihre kulturellen Werte und Wurzeln, sowie ihre Selbstbestimmung kämpfen müssen. Dabei ist wie fast schon 1961 die Figur des Tony die uninteressanteste, aber zumindest in den Gesangsszenen weiß Ansel Elgort zu gefallen, steht aber sonst deutlich im Schatten seiner Kollegen und Kolleginnen: Rachel Zegler ist schlicht zauberhaft und mit der Gesangsstimme eines Engels gesegnet – damit die perfekte Wahl für die kommende Realverfilmung von Schneewittchen und die sieben Zwerge -, Ariana DeBose ist ebenso eine Naturgewalt als Anita – und ihre Vorgängerin Rita Moreno übernimmt die Rolle von Ned Glass und hinterlässt bei „Somewhere“ mehr als ein feuchtes Auge -, David Alvarez steht im Zusammenspiel mit DeBose ihr in Sachen Charisma in nichts nach und auch Mike Faist als Riff hinterlässt ebenso Eindruck wie Iris Menas als Anybodys. Dazu kommen noch bekannte Gesichter wie das von Corey Stoll und Brian d’Arcy James. Es gibt die von Spielberg bekannten langen Einstellungen und Bilder die von Kamiński so großartig einfangen werden wie vielleicht seit Jahren nicht mehr und immer wieder Einstellungen, Momente und Spiel mit Licht und Farben dass es eine wahre Freude ist ohne dass man das Gefühl verliert einen Film vor sich zu haben der Ende der 1950er Jahre spielt. Die Laufzeit von 2,5 Stunden merkt man West Side Story auch zu keiner Sekunde an, der Weg den alle Figuren bis zum Ende gehen ist temporeich wie emotional und am Ende kann man nicht viel mehr machen als sich vor allen Beteiligten tief zu verbeugen und zu applaudieren, denn sie haben sich alle Liebe verdient.