JAMES BOND 007 – KEINE ZEIT ZU STERBEN (Cary Joji Fukunaga – 2021)
Darsteller: Daniel Craig, Rami Malek, Léa Seydoux, Lashana Lynch
Im Gegensatz zu den meisten anderen Kollegen verabschiedet sich Daniel Craig als James Bond mit einem ordentlichen Kracher in den Ruhestand und unter der Regie von Cary Joji Fukunaga bekommt man nochmal alle Zutaten für einen starken Craig-Bond serviert: Die Action kann sich sehen lassen, stellenweise knüppelhart und ist niemals komplett zerschnitten; vor allem zum Finale hin packt einen der Film auch emotional und Craig liefert seinen besten Auftritt als 007 ab und von den Neuzugängen kann vor allem Lashana Lynch überzeugen, hat sich weitere Auftritte an der Seite des nächsten Bond verdient und verkörpert eine wunderbare 007 ab die ihre Nummer auch gegen Bond zu verteidigen weiß, während Ana de Armas als CIA-Agentin in der Havanna-Episode die besten Szenen des Films für sich und Craig verbuchen kann mit dem sie einfach eine nicht in Worte zu fassende Chemie hat und als erste Figur im Bond-Universum gerne einen Solo-Film bekommen sollte. Rami Malek als Gegenspieler Lyutsifer Safin macht seine Sache besser als seine Vorgänger seit Mads Mikkelsen, auch wenn sein Plan – abseits der interessanten Grundidee – irgendwie keinen wirklichen Sinn macht. Der Score von Hans Zimmer – der kurzfristig Dan Romer ersetzte – ist vor allem während der Action ein wahrer Genuss und pflegt immer wieder schöne Verneigungen in Richtung eines anderen Abenteuers des besten britischen Agenten ein. An der Kamera kommt Linus Sandgren vielleicht wie bereits Hoyte van Hoytema nicht an die Kunst eines Roger Deakins heran, aber trotzdem ist seine Arbeit absolut großartig in seinem Mix zwischen wunderschönen Aufnahmen und der groberen Momenten. Vor allem aber ist James Bond 007 – Keine Zeit zu sterben überraschend humorvoll ohne zu witzig zu sein und Daniel Craig fühlt sich sichtlich wohl in diesen lockeren Momenten zwischen all dem Nierenschlägen die er – und das Publikum – durchaus einstecken muss. Sehr viel besser kann sich ein Geheimagent ihrer Majestät also nicht in den Ruhestand verabschieden – zumindest was die Ära Daniel Craig betrifft.