BLACK WIDOW (Cate Shortland – 2021)
Darsteller: Scarlett Johansson, Florence Pugh, Rachel Weisz, David Harbour

Ja: Am Ende kommt Black Widow vielleicht wirklich ein paar Jahre zu spät, hätte besser in die Phase Drei des Marvel Cinematic Universe gepasst und vor allem vor den Ereignissen in Avengers: Endgame. Aber auch davon abgesehen machen es einem Regisseurin Cate Shortland und Drehbuchautor Eric Pearson vor allem am Anfang nicht gerade leicht mit Natasha Romanoff und ihrem Schicksall warm zu werden obwohl sie bereits seit über 10 Jahren Teil des MCU ist. Scarlett Johansson macht ihre Sache wie gewohnt gut, aber das ist halt auch das mindeste was man erwarten kann und so richtig drinnen ist man erst wenn mit David Harbour als Alexei Shostakov aka Red Guardian der heimliche MVP des Films aus dem Knast geholt wird. Ab diesem Augenblick und der darauf folgenden „Familienwiedervereinigung“ zwischen Johansson, Florence Pugh als Yelena Belova, Harbour und Rachel Weisz als Melina Vostokoff fängt sich der Film wieder wo man zuvor mit weniger guten Actionszenen nicht wirklich überzeugen konnte. Es sind diese kleinen fast intimen Momente zwischen den Figuren die Shortland mehr zu liegen scheinen und in denen vor allem das weibliche Trio ihr schauspielerisches Talent voll entfalten können und bei denen man für Minuten vergisst, dass man einem MCU-Film anschaut. Aber weil man am Ende halt doch ein Marvel-Film ist, ist das Finale ordentlicher Bombast – wenn auch nicht so nervig überladen wie man vielleicht denken könnte -, Taskmaster als Gegenspieler fast vergessenswert – also alles wie gewohnt in der Reihe – und Ray Winstone als General Dreykov fast der bessere Bösewicht. Scarlett Johansson hätte man ruhig mit einem besseren Film verabschieden können, aber zumindest hat man dadurch Pugh, Weisz und Harbour dazugewonnen und es bleibt zu hoffen dass man die drei in irgendeiner Form wieder zu sehen bekommt.