Ray Milland brilliert als alkoholkranker Schriftsteller der im Laufe des Films stielt, betrügt und lügt um nur an den nächsten Schluck zu kommen und daneben zeichnet sich auch Jane Wyman als seine Freundin aus. Vielleicht ist Das verlorene Wochenende nicht direkt ein Horrorfilm, aber Billy Wilder zeigt schon mit sehr offenem und ehrlichen Realismus was der Alkohol aus jemanden machen kann und stellenweise ist es dann doch der pure blanke Horror, wenn der von Millard verkörperte Don Birnam – der es nur alleine mit seiner Mimik schaft den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen – während einer Vorstellung von La Traviata fast eine Panikattacke bekommt weil auf der Bühne während der alle einen Drink in der Hand haben und die Darsteller sich in seiner Vorstellung auf einmal in seinen Trenchcoat mit der Flasche Whisky in der Innentasche verwandeln oder wenn er versucht seine Schreibmaschine für eine Flasche Alkohol zu versetzen, aber alle Pfandleiher in New York wegen Yom Kippur geschlossen haben – von der Szene im Krankenhaus mal ganz zu schweigen. Der Score von Miklós Rózsa bildet dabei eine perfekte Untermalung für die ganze Tragödie des verlorenen Wochende die am Ende aber – soviel sei doch gesagt – zu einem versöhnlichen Abschluss kommt.