Natürlich könnte man lang und breit schreiben wie clever The Hunt doch mit den bekannten Versatzstücken der Filme mit dem Thema Menschenjagd jongliert, den Menschen und ihren Wesenszügen den Spiegel vorhält und die Erwartungen des Zuschauers untergräbt – und ja: Zu Beginn schaffen das die Drehbuchautoren Damon Lindelof und Nick Cuse auch durchaus. Aber nach einem rasanten Start kracht der Film von Craig Zobel so frontal gegen die Wand, dass am Ende nur noch ein kapitaler Totalschaden zurückbleibt. Für eine Satire über das aktuelle politische Klima vor allem in den USA unter Trump fehlt ihm komplett der Biss, für ein Drama ist er viel zu dösig, für eine Komödie zu unlustig und für einen Manhunt-Film nicht blutig und hart genug. Einzig Betty Gilpin kann als Hauptdarstellerin überzeugen und für Regisseur Zobel tut es mir nach dem bockstarken Z for Zachariah einfach nur leid dieses Machwerk in seiner Vita zu haben. The Hunt verschenkt so unfassbar viel Potenzial – und in Anbetracht der momentanen Lage in den USA tut es noch viel mehr weh – und möchte so gerne als intelligente Beobachtung über den intellektuellen Kampf zwischen Liberale und Konservative – zwischen Demokraten und Republikaner – wahrgenommen werden, dass er komplett vergisst am Ende ein guter Film zu sein.
