Im Grunde ist Artemis Fowl ein 125 Millionen Dollar schwerer, 90 Minuten langer Prolog, denn es passiert nichts von Substanz in diesem Machwerk das sich nahtlos an die letzte Katastrophe aus dem Hause Disney mit Namen Das Zeiträtsel anschließt: Ferdia Shaw ist mit der Titelrolle ab der ersten Sekunde überfordert und gibt einen komplett unsympatischen Artemis Fowl dessen so angelich hohes (kriminelles) Genie für keine Sekunde wirklich nachvollziehbar gezeigt wird und nichts als pure Behauptung ist. Josh Gad als C-Version von Hagrid und Nonso Anozie als Butler mit Namen Butler sind dabei ebenso vergessenswert wie Judi Dench der man mit jeder Sekunde an Laufzeit anmerken kann wie ein Stück mehr von ihrer Seele abstirbt – also dem kümmerlichen Rest den sie nach Cats behalten konnte. Einzig Lara McDonnell weiß ein wenig mehr aus ihrer schrecklich geschriebnen Figur zu machen und auch Colin Farrell macht das beste aus seinen wenigen Szenen. Dafür sind die Effekte in Anbetracht des Budgets – und dass es nicht mehr die 2000er sind – eine Frechheit, Kenneth Branagh dreht einfach stur seinen Stiefel herunter und war wahrscheinlich gedanklich schon bei den Dreharbeiten zu Tod auf dem Nil und nur der Musik von Patrick Doyle kann man auf künstlerischer Ebene etwas positives abgewinnen. Und verdammt nochmal: Um was ging es in diesem Film eigentlich? Man weiß es einfach nicht, weil man mit dem Abspann wieder alles vergessen hat. Was fast noch schlimmer ist, denn gefühlt gibt es in diesem Film keine Dialoge, sondern nur Erklärungen.