Zwar leidet auch Marriage Story an den typischen Problemen eines Films von Noah Baumbach dass seine Figuren fast die Bank durch unsympatische Egomanen sind mit denen man keine Sekunde in einem Raum verbringen möchte, aber Adam Driver und Scarlett Johansson spielen sich so sehr die Seele aus dem Leib, dass man es Baumbach fast nicht übel nehmen kann. Auch dass die von der starken Laura Dern, dem wunderbar warmherzigen Alan Alda und Ray Liotta dargestellen Anwälte fast Karikaturen sind – was auch irgendwie für die von Julie Hagerty dargestellte Mutter der Figur von Johansson gilt – kann man mit einem zugedrückten Auge durchwinken, denn dafür machen alle drei auch einfach zu viel Spaß. Ebenfalls nicht unerwähnt lassen sollte man den sehr gelungenen Score von Randy Newman der vor allem in der Szene mit dem überreichen der Scheidungspapiere und in der letzten Szene eine wunderschöne Untermalung bietet. Marriage Story ist kein Kramer gegen Kramer wie man im ersten Moment meinen könnte, denn dazu fehlt auch ein wenig die Einbeziehung des Sohnes, wirft aber einen sehr guten Blick darauf wenn zwei Menschen im Laufe der Zeit merken dass man mit seinen Wünschen und Träumen nicht hinter seinem Partner zurückstecken möchte und was eine Scheidung mit einem anstellen kann. Außerdem ist er neben Frances Ha und The Meyerowitz Stories (New and Selected) der dritte richtig gelungene Film von Noah Baumbach und das bedeutet ja auch etwas.
