Die Hauptfiguren in den Filmen von Todd Phillips waren meistens nicht die strahlenden Helden – sei es nun in Hangover, War Dogs oder auch Old School – und mit Arthur Fleck in Joker bekommen diese Figuren nun ihren König vorgesetzt: Phillips und sein Hauptdarsteller Joaquin Phoenix interpretieren die bereits öfters auf die Leinwand gebrachte Figur des Jokers sehr viel anders als z. B. Tim Burton und Christopher Nolan und machen aus ihm eine psychotische wie auch tragische – eine Sache die der Joker sowohl bei Jack Nicholson wie auch bei Heath Ledger nie war – Figur in einem ebenso chaotischen Gotham City. Dabei verschmelzen die Grenzen zwischen Realität und Einbildung, zwischen realistischer Charakterstudie und Comicverfilmung und über allem schwebt nicht nur der Geist von Martin Scorsese, sondern vor allem der schlicht großartige Score von Hildur Guðnadóttir, die Bilder von Kameramann Lawrence Sher und das fast permamente, manische Lachen von Joaquin Phoenix.
Fazit: In Joker legt sich der Score von Hildur Guðnadóttir mit seinen Streicher wie ein schwerer Schatten über die im besten Sinne wahnsinnige Peformance von Joaquin Phoenix ohne diese zu verschlucken. Im Gegenteil: Sie verschmelzen zu einer grenzgenialen und diabolische Symphonie von Realität und Illusion.