Nach dem etwas hinter seinen Möglichkeiten gebliebenen Horns und dem enttäuschenden The 9th Life of Louis Drax kehrt Alexandre Aja mit Crawl zum Ende des Jahrzehnts wieder dahin zurück, womit er 2010 mit Piranha 3D angefangen hat: Tierhorror; und die Rechnung geht sehr gut auf. Kaya Scodelario und Barry Pepper harmonieren prächtig als Tochter/Vater-Gespann die im Keller ihres unter Wasser stehenden ehemaligen Hauses gefangen sind, es gibt einige schön deftige Szenen und das erste Auftauchen des Alligators ist pure Gänsehaut. Die Musik von Max Aruj und Steffen Thum weiß das Geschen stimmig zu untermalen – vor allem das Stück in der ersten Szene des Films im Schwimmbad kann sich hören lassen – und die Bilder von Maxime Alexandre wissen trotz einiger arg künstlich aussehenden Shots außerhalb des Hauses zu gefallen sobald es in den überflutenden Keller mit seiner Gedrängtheit und ganzen Röhren geht.
Fazit: Mit Crawl findet Aja wieder zu alter Stärke, auch wenn dem Film natürlich der Witz von Piranha 3D komplett ab geht. Aber dafür haben wir die toll aufspielenden Kaya Scodelario und Barry Pepper in einem Kammer-/Kellerspiel gegen einen Alligator; und wo einer ist, sind andere natürlich nicht weit entfernt.