Spider-Man: Homecoming war ein starker Einstieg für Tom Holland und seine Soloabenteuer als freundliche Spinne aus der Nachbarschaft, aber leider kann Spider-Man: Far from Home noch nicht mal im Ansatz da mithalten und das Problem kann man im Titel ablesen: Die Geschichten von Peter Parker funktionieren für mich leider nur bedingt wenn man die New Yorker Heimat verlässt und der Klassentrip durch Europa fühlt sich wie ein Fremdkörper an. Aber nicht nur das: Die Geschichte ist leider komplett 08/15, langweilig erzählt und der Film gewinnt erst an Tempo und Interesse mit dem auftauchen von Jake Gyllenhaal als Quentin Beck aka Mysterio und dem ersten Twist im Film. Zwar mag auch die Motivation von Beck nicht die originellste sein, aber zumindest macht Gyllenhaal mehr aus seinem Auftritt als die anderen Leute die pissig auf Tony Stark waren wie Jeff Bridges, Mickey Rourke, Sam Rockwell und Guy Pearce. Generell tut es dem Film nicht so gut, dass das Vermächtnis von Stark über ihn hängt, auch wenn die beste Szene im Film zwischen Parker und Happy (Jon Favreau) wegen genau diesem Thema so wunderbar und anrührend funktioniert. Tom Holland macht seine Sache gewohnt sympatisch und hat eine wunderbare Chemie mit Gyllenhaal – und auch mit Samuel L. Jackson in ihrer ersten gemeinsamen Szene im Hotel -, während Marisa Tomei und Favreau irgendwie mehr gemeinsame Szenen verdient gehabt hätten, denn deren Sommerromanze ist fast interessanter als der restliche Film. Die Action ist solide inszeniert und das besonderes Highlight ist eine Sequenz in Berlin die auch wunderbar in einem Doctor Strange-Film passen würde und das Potenzial des Stoffes eigentlich gut aufzeigt.
Fazit: Gemesseen an den Erwartungen eine kleine Ernüchterung, aber der Hauptcast macht seine Sache gut, die Nebenfiguren unterhalten immer wieder mit netten Gags, aber am Ende krankt der Film an seiner zähen ersten Hälfte die erst danach mit kleinen Highlights leicht aufgebrochen wird.