Es ist schon eine richtige Schande, wenn man der Garde um James McAvoy, Michael Fassbender und Jennifer Lawrence nach acht Jahren mit zwei starken und einem sehr guten Film so einen dahingerotzen Abschied serviert wie man es mit X-Men: Dark Phoenix macht und eine krasse Fehlentscheidung fast den kompletten Film auf den Schulten von Sophie Turner lasten zu lassen, die weder vom Talent und noch viel weniger von der emotionalen Ausdrucksfähigkeit und Bandbreite dazu fähig ist. Zeigte sie sich bereits in X-Men: Apocalypse in nicht besonders guter Form, kommen ihre Defizite in X-Men: Dark Phoenix noch stärker zum vorschein: McAvoy spielt sie selbst in seiner zurückgenommen Art an die Wand, aber von Michael Fassbender wird Turner in ihrer ersten gemeinsamen Szene fast förmlich in der Luft zerrissen. Aber zum Ausfall der ausgewählten Hauptfigur gesellt sich halt auch ein schwammiges Drehbuch ohne echten roten Faden, einer langweiligen Geschichte die den Vorgänger mal komplett ignoriert und dann doch wieder Bezug drauf nimmt wie man es gerade braucht, blassen und austauschbaren Gegenspielern und einer donnernd verschenkten Jessica Chastain. Es ist eine Kunst jemanden wie Jessica Chastain an so eine grauenhaft geschriebene Figur zu verscherbeln und meine Glückwünsche an Simon Kinberg: Man hat es eindrucksvoll zustande gebracht.
Fazit: Die Phoenix-Storyline hätte großes Potenzial gehabt, wird aber von einem Regisseur/Autor Kinberg und einer komplett überforderten Hauptdarstellerin Turner mit Wucht gegen die Wand gefahren.