Rosamund Pike bringt es tatsächlich fertig und topt nochmal ihre meisterhafte Leistung in Gone Girl – Das perfekte Opfer in der Verkörperung der Journalistin und Kriegsberichterstatterin Marie Colvin, auch wenn der restliche Film vielleicht nicht ganz an die Klasse des Werkes von David Fincher herankommt. Man merkt Matthew Heineman – wie schon Paul Greengrass – seinen Ursprung als Dokumentarfilmer an und vor allem die Szenen in den Kriegsgebieten von Sri Lanka über den Irak bis nach Syrien können dank den dichten und staubigen Bildern von Robert Richardson voll und ganz überzeugen. Die ruhigeren Szenen die sich vor allem in London abspielen, erreichen vielleicht nicht ganz diese Intensität, werden aber durch die schauspielerischen Leistungen von Pike, Tom Hollander und Stanley Tucci auf ein sehr gutes Niveau gehoben. Auch Jamie Dornan als der britische freiberufliche Fotograf Paul Conroy kann neben Pike überzeugen. Vor allem aber behandelt der Film das Thema Posttraumatische Belastungsstörung sehr viel besser als der ähnlich angelegte American Sniper und handelt es nicht sporadisch in einer Szenen ab. Colvin wird von Pike als fast schon getriebene Persönlichkeit verkörpert für die der Job Fluch wie Segen zugleich ist und in gewisser Weise zu einer Art Antriebsdroge geworden ist, bei der aber auch Dinge wie Familie mehr als deutlich auf der Strecke bleiben.
Fazit: Ein sehr gutes Biopic über eine sehr interessante Frau mit einem starken Cast und einer großartigen Hauptdarstellerin: A Private War hätte sehr viel mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt, als es vielleicht bekommen hat.