Nach den TV-Filmen Elvis 1980 und Body Bags 1993 zusammen mit Tobe Hooper drehte John Carpenter 2005 für die erste Staffel der Fernsehserie Masters of Horror zum ersten Mal eine Fernsehepisode: Cigarette Burns mit Norman Reedus und Udo Kier nach einem Drehbuch des ehemaligen Ain’t It Cool News-Autors Drew McWeeny und die Geschichte klingt nach einem perfekten Stoff für Carpenter: Der Kinobesitzer Kirby Sweetman (Norman Reedus) soll für den Millionär Mr. Bellinger (Udo Kier) den Film La Fin Absolue du Monde von Hans Backovic beschaffen. Das besondere an diesem Streifen: Er wurde nur einmal aufgeführt und diese Vorstellung endete damit dass sich alle Zuschauer gegenseitig umbrachten und das Kino niederbrannte.
Man kann also schon verstehen was Carpenter an dem Drehbuch spannend gefunden haben muss, behandelt er nebem dem Thema Film und Kino doch auch wieder die Abgründe der menschlichen Psyche und erinnert ein wenig an den 11 Jahre vorher gedrehten Die Mächte des Wahnsinns mit Sam Neil. Leider erreicht er – 57 Minuten Fernsehepisode hin oder her – nicht mal ansatzweise dessen Klasse, auch weil ihm am Ende ein wenig die letzte Konsequenz fehlt. Es ist zwar spannend Kirby Sweetman auf der Suche nach dem Film zu begleiten und es gibt eine heftig in Szene gesetzte Konfrontation in einem Lagerhaus, aber die meiste Zeit gleitet der Film einfach vor sich hin und dem Showdown entgegen. Da ist ein sehr schönes Gespräch zwischen Sweetman und der Witwe des La Fin Absolue du Monde-Regisseurs (Gwynyth Walsh) schon die mit Abstand beste Szene.
Norman Reedus spielt die Rolle des leicht instabilen Filmebeschaffers grundsolide, während Udo Kier in seinen wenigen Minuten zumindest eine unheimliche Ausstrahlung an den Tag legen kann. So bleibt Cigarette Burns zwar etwas hinter seinen Möglichkeiten zurück, aber im Grunde trotzdem ein solider John Carpenter-Film.
Fazit: Die 8. Episode der 1. Staffel Masters of Horror hat eine interessante Geschichte mit guten Ansätzen die aber am Ende nicht vollständig entfaltet wird.