Gegründet als ein Ableger des The Harvard Lampoon erschien National Lampoon als Magazin mit 249 Ausgaben zwischen 1970 und 1998 und aus dessen Kosmos entstand nicht nur die kurzlebige Radio-Show The National Lampoon Radio Hour und die Off-Broadway-Produktion National Lampoon’s Lemmings, sondern auch Komödien-Klassiker wie Ich glaub’, mich tritt ein Pferd und Die schrillen Vier auf Achse. Der Geschichte hinter dem Magazin und deren beiden Gründern Doug Kenney und Henry Beard setzt David Wain (Wet Hot American Summer, Vorbilder?!, Wanderlust) nun ein filmisches Denkmal.
Dass man es mit den realen Begebenheiten nicht ganz so genau nimmt, merkt man sehr schnell wenn eine ältere Version von Doug Kenney als Erzähler einführt wird, obwohl der reale Kenney 1980 vom Hanapepe Lookout auf Hawaii gestürzt ist. Auch dass vielleicht mit Ausnahme von Rick Glassman als Harold Ramis die Schauspieler nicht wirklich aussehen wie die damaligen realen Beteiligten wie Bill Murray, John Belushi, Chevy Chase oder Christopher Guest, ist von den Machern durchaus gewollt und macht erst den Charme des Ganzen aus. Während des Films läuft sogar kurz ein Fließtext durch das Bild auf dem man lesen kann, was eigentlich ganz anders ablief als im Film; inklusive Spoiler für den späteren Handlungsverlauf.
In der Rolle von Doug Kenney überzeugen sowohl Will Forte als „junger“ Kenney, wie auch Martin Mull der einen wunderbaren trockenen Humor als Erzähler besitzt und einen direkt in der ersten Minute für sich einnimmt. Dass Domhnall Gleeson den im Gegensatz zu Kenney im Auftreten etwas gediegeren Henry Beard verkörpert, scheint erstmal etwas seltsam – man hätte die Rolle auch gut einem Andy Samberg geben können -, aber am Ende muss man zugeben dass er gerade mit seiner formellen Art den Humor fast noch besser rüber bringt. Daneben macht es auch eine Freude Leute wie John Gemberling als John Belushi, Matt Walsh als Matty Simmons, Jon Daly als Bill Murray und einen tollen Joel McHale als Chevy Chase immer wieder auftreten zu sehen.
Der Humor ist – wie von David Wain nicht anders gewöhnt – weit davon entfernt ein Fest an Schenkelklopfern zu sein, aber wenn die Pointen kommen hat man schon ein Lächeln oder Schmunzeln im Gesicht. Davon abgesehen gibt es auch ernsthaftere Momente und Szenen die einem wirklich zu Herzen gehen. Diese Mischung ist bestimmt nicht jedermanns Sache, aber auf der anderen Seite möchte Eine nutzlose und dumme Geste auch kein Film für jeden sein.
Fazit: Mit Eine nutzlose und dumme Geste liefert David Wain eine liebevolle Verbeugung vor dem Schaffen von National Lampoon die verpackt in knapp 100 Minuten und garniert mit einem gut aufgelegten Cast um Will Forte den Zuschauer gut unterhält. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.